Die Klotzbeute ist tot

Trotz Sonnenschein flogen am 26.10. keine Bienen mehr aus der Klotzbeute. Nur ein paar Wespen flogen fleißig ein und aus.

 

Beim Öffnen haben wir die traurige Entdeckung gemacht - das Volk lag tot auf dem Boden der Beute...

Anfang Mai hatten wir einen großen Schwarm eingefangen und in unsere neue selbst gebaute Klotzbeute einlogiert. Dazu hatte ich auch einen Blogbeitrag geschrieben und einen kleinen Film gemacht. Dieser hat sich sehr gut entwickelt, ist regelrecht "explodiert". Mitte Juni war die Beute (ca. 37 l Volumen) so voll, dass ständig eine Traube Bienen draußen saß.

Kurz darauf zog ein kräftiger Schwarm aus und setzte sich ausgerechnet in die Konifere im Nachbargarten (Film). Ein dichter struppiger Busch mit vielen kleinen Ästen und Zweigen, bei denen sich die Bienen auf mehrere Zweige verteilt haben. Mit angebundener Leiter und viel Geduld haben wir die Bienen "Träubchen für Träubchen" aus der Konifere gefischt.

Dadurch hatte das Volk eine weitere Brutpause, in der die Varroen sich nicht weiter verbreiten konnten und wir konnten von einer geringen Milbenbelastung ausgehen. Ende September ging es den Bienen anscheinend noch gut. Das Volk wirkte stark und vital, die Waben wimmelten von Bienen. Es waren keine Bienen mit deformierten Flügeln o. ä zu beobachten. Wespen und andere mögliche Räuber hatten keine Chance und wurden direkt am Flugloch vertrieben.

 

Im Oktober waren wir dann zwei Wochen im Urlaub und haben nach unserer Rückkehr entdeckt, dass trotz bestem Flugwetter keine Bienen, sondern nur noch Wespen an der Klotzbeute ein- und ausflogen. Bei der umgehenden Inspektion haben wir die Bienen (und ein paar Wespen) tot auf dem Boden der Klotzbeute gefunden. Die Bienen lagen mit herausgerecktem Rüssel. In der Beute war ausreichend Futter und auch sonst haben wir keinen Grund für das Sterben entdecken.

 

Wir haben also eine Bienenprobe (ca. 100 gr) an das Julius-Kühn-Institut gesendet. Bereits nach wenigen Tagen kam der Befund: Schädigung durch Bienenviren infolge des Varroabefalls. Auch 2019 gab es Ende September in Lübeck massiven Varroabefall bei zahlreichen Imkern nachdem die Behandlungszyklen bereits abgeschlossen waren. Wir werden uns noch intensiver und mit neuen Wegen mit dem Thema auseinandersetzen müssen.